User Generated Content kann alles sein, was von den Besuchern Deiner Seite stammt. Dazu zählt Content, den der Besucher hochladen kann, wie Videos, Musik, Bilder und andere Dateien. Es zählen aber vor allem auch Texte wie Kommentare, Bewertungen oder Quellcode. Interaktive Angebote, an denen Besucher mit ihren eigenen Inhalte (also mit User Generated Content) teilnehmen können, bringen heutzutage mehr Erfolg für Dein Webprojekt.
Es spielt dabei keine Rolle, was Du für ein Projekt betreibst. User Generated Content hat fast immer positive Auswirkungen auf Dein Projekt. Es sei denn Du sammelst negative Bewertungen Deiner Kunden ein. Diese Inhalte können Dein Ranking auf verschiedene Arten verbessern. Zudem erhöhen sie den Bezug zum Besucher. Wir werden in der Regel durch die Ratschläge und Bewertungen anderen Besucher beeinflusst. Bewertungen z.B. können also spürbar die Conversion-Rate Deines Online-Shops erhöhen.
Inhaltsverzeichnis
User Generated Content erhöht die Verweildauer Deiner Besucher
Wenn Besucher die Möglichkeit haben Kommentare zu verfassen oder Dateien hochzuladen, erhöht das die Verweildauer auf Deiner Webseite. Diese ist (sehr wahrscheinlich) ein Rankingfaktor. Je länger Besucher auf Deiner Webseite bleiben, desto eher haben sie gefunden, wonach sie gesucht haben.
Ein weiterer Aspekt verlängert die Verweildauer Deiner Besucher. Hast Du viel User Generated Content auf Deiner Webseite, so enthält Deine Seite auch mehr Informationen. Dein Besucher kann also mehr Informationen verarbeiten, wofür er logischerweise länger braucht. Gerade bei Foren oder sehr aktiven Kommentarbereichen bildet sich so schnell eine Community, die häufiger Fragen stellt, sich gegenseitig Antworten gibt und interessiert ist an der Diskussion. Ein gutes Beispiel ist hier Zeit Online, die mit einem sehr hochwertigen Kommentarbereich dienen können. Natürlich steckt hier auch eine Menge Moderationsarbeit dahinter, jedoch sind Artikel bereits wenige Minuten nach dem Erscheinen schon mehrfach kommentiert. Und das lohnt sich! Die Besucher verbringen viel Zeit auf der Seite, lesen ggf. andere Artikel und kommen häufiger wieder.
Natürlich wirst Du es kaum schaffen einen Kommentarbereich wie Zeit Online hinzubekommen. Aber es dient als gutes Beispiel wofür User Generated Content gut ist. Während Foren eher „out“ sind, kommen Kommentar-Funktion und Bewertungen bei Produkten oder Blogartikeln normalerweise sehr gut an.
Besucher erzeugen neue und relevante Inhalte
Bietest Du die Möglichkeit für User Generated Content an, erzeugen Besucher ständig neue und relevante Inhalte, die von Suchmaschinen natürlich indexiert werden. Das sorgt dafür, dass Deine Inhalte authentisch wirken, ausführlicher werden und somit auch relevanter für Suchmaschinen. Das Ranking wird sich dadurch verbessern. Zusätzlicher Text, den Du beim Schreiben vielleicht nicht mehr hinbekommen hast, wird nun durch User Generated Content erzeugt.
User Generated Content hilft für Long-Tail-Keywords zu ranken
Wenn Deine Besucher über das Thema Deiner Seite diskutieren, nutzen sie Synonyme, Umschreibungen, andere Schreibweisen und verwenden Deine relevanten Keywords in anderen Kombinationen. Sprich: Sie erzeugen neue Long-Tail-Keywords, für die Deine Seite später ranken wird.
Zudem nutzen Besucher Keywords, an die Du beim Optimieren Deiner Seite nicht gedacht hast.
User Generated Content erhöht die Natürlichkeit Deiner Inhalte
Während Du beim Schreiben Deiner Texte (was Du zumindest tun solltest) versuchst Deine Inhalte zu optimieren, schreiben Deine Besucher einfach drauf los. Das erzeugt wieder ganz neue Formulierungen, und generiert (wie oben erwähnt) Long-Tail-Keywords und neue Kombinationen. Das schärft die Deine Inhalte auf eine natürliche Art und Weise, die Dein Ranking positiv beeinflusst.
User Generated Content kann Dein Social SEO beeinflussen
Je mehr Inhalte, bessere Texte, Bilder oder Grafiken Du auf Deiner Webseite hast, desto eher findet sich jemand, der eine spannende Diskussion, ein lustiges Video oder die hilfreiche Infografik teilen will. Das sind sogenannte Social Signals, also informative und kommunikative Signale von sozialen Plattformen. Sprich: Likes, Shares, Tweets und Kommentare von sozialen Plattformen wie Facebook, Twitter, Google Plus. Je häufiger hier Besucher Deine Inhalte erwähnen, bzw. liken (also empfehlen) oder kommentieren, desto relevanter scheint der Inhalt für Suchmaschinen auch zu sein. Neben User Generated Content solltest Du also auch Plugins, die das Teilen auf sozialen Netzwerken ermöglichen nicht vernachlässigen.
Kommentare als User Generated Content für ein besseres Ranking
Hochwertige Kommentare als eine Form von User Generated Content sind ein positives Signal für Suchmaschinen und weisen laut Gary Illyes von Google auf eine gesunde und gepflegte Webseite hin. Natürlich sollte der Kommentarbereich (einigermaßen) moderiert sein und Spam-Kommentare mit Hilfe von Plugins herausgefiltert werden. Da es mehr als genügend Seiten und Artikel über das richtige Anti-Spam-Plugin gibt, werde ich hier nicht näher drauf eingehen. Mein Ratschlag nur: Nutz eins!
Im folgenden zeige ich Dir, wie Du das beste aus Deinem WordPress-Kommentarbereich herausholst, um sie wirklich effektiv zu nutzen und den bestmöglichen Effekt auf Dein Ranking zu bekommen. Andere Plattformen funktionieren natürlich genauso. Da ich WordPress selbst nutze und es das meistgenutzte System überhaupt ist, schreibe ich die Details nur für WordPress.
Die richtigen WordPress-Einstellungen für Kommentare
Ich zeige Dir nun die wichtigsten WordPress-Einstellungen und wie Du damit umgehen solltest, um Deine WordPress-Kommentare zu optimieren.
Du findest die Einstellungen zu Kommentare in Deinem WordPress-Backend unter Einstellungen => Diskussion
Zunächst einmal solltest Du natürlich Kommentare von Besuchern erlauben. Die Haken für „Versuchen verlinkte Weblogs zu benachrichtigen“ und „Ping- und Trackbacks erlauben“ würde ich auf jeden Fall ebenfalls aktiviert lassen. Wenn man selbst gerne gute Backlinks haben möchte, so empfiehlt es sich auch andere Seiten ebenfalls zu verlinken. Natürlich nur, wenn es sinnvoll ist und dem Besucher einen Mehrwert bietet.
Name und E-Mail Adresse sollten Pflichtfelder sein. Zum einen kann man über die E-Mail Adresse ggf. Nachfragen stellen. Zum anderen ist die E-Mail Adresse wichtig, falls Besucher die Kommentare abonnieren möchte (siehe unten). Der Name sollte selbstverständlich ein Pflichtfeld sein. Man möchte ja schließlich wissen, mit wem man kommuniziert. Das gehört in meinen Augen zum guten Ton.
Kommentare nach einer gewissen Zeit zu schließen macht aus SEO-Sicht keinen Sinn. Wie bereits oben erwähnt liefert User Generated Content kontinuierlich Mehrwert und aktualisiert somit automatisch Deine Inhalte. Zudem würgt man so gegebenenfalls interessante Diskussionen ab. Besucher die über Suchmaschinen auf Deine Seite kommen, haben nach Ablauf somit auch keine Chance mehr Artikel zu kommentieren. Alles in allem halte ich die Funktion nur bei (einigen) News-Seiten für empfehlenswert.
Verschachtelte Kommentare ermöglichen erst wirkliche Diskussionen, da Deine Besucher auf die Kommentare anderer antworten können. Das fördert die Bereitschaft zum Schreiben, erhöht die Übersichtlichkeit und sollte aktiviert werden. Je nach Anwendungsfall macht die Anzahl der Ebenen zwischen 2-6 Ebenen Sinn.
Kommentare in einzelne Seiten umzubrechen halte ich persönlich nicht für sinnvoll. Es sei denn, Du hast wirklich sehr sehr viele Kommentare und heiße Diskussionen. Der Übersichtlichkeit halber macht es dann Sinn die Kommentare in Seiten umzubrechen.
Je nachdem wie viele Kommentare Du hast kannst Du entscheiden, ob die neusten oder die ältesten Kommentare oben stehen. Je mehr Kommentare es werden, desto eher finde ich sollten die neusten Kommentare oben stehen.
Ob Du E-Mails empfängst, wenn jemand einen Kommentar schreibt, oder auf Freischaltung wartet ist Dir selbst überlassen. Ich verfolge gerne persönlich den Kommentarbereich und möchte immer so schnell wie möglich auf neue Kommentare reagieren. Zudem ist es für den Besucher prima, wenn der Kommentar nicht erst Monate nach dem Schreiben veröffentlicht wird.
Die Hürde um User Generated Content zu erzeugen sollte so gering wie möglich sein. Wie bereits erwähnt ist es für den Besucher toll, wenn sein Kommentar schnell erscheint. Ich habe mich also dagegen entschieden jeden Kommentar manuell freizugeben. Besucher, die bereits einmal einen Kommentar geschrieben haben (und der auch freigeschaltet wurde) dürfen jederzeit neue Kommentare schreiben. Ein Anti-Spam-Plugin gehört aber trotzdem zur Grundausstattung Deines Blogs.
Avatare würde ich persönlich übrigens deaktivieren. Sie sind kritisch bezüglich der DSGVO und kosten nur Ladezeit, die meiner Meinung nach für normale Blogs unnötig ist. Bei Community-Seiten etc. kann sich das natürlich auch wieder anders verhalten.
WordPress-Kommentare und die DSGVO
Die DSGVO war spätestens im Mai 2018 in aller Munde. Viel wurde über Datenschutz und den richtigen Umgang mit WordPress und seinen Plugins diskutiert. Ich selbst (und viele andere, unter anderem auch Anwälte) sehen es so, dass man bei Kommentaren und Kontaktformularen keine Checkbox braucht (es sei denn, Du speicherst weitere spezifische Daten). In dem Moment, wenn jemand Dein Kontaktformular ausfüllt ist ihm klar, dass Daten dabei erhoben und gespeichert werden. Es braucht meiner Meinung nach keine weitere Zustimmung.
Wenn Du das anders siehst, kannst Du natürlich eine Checkbox einbauen.
Braucht mein Kontaktformular jetzt eine Checkbox?
Was Du allerdings tun solltest ist die IP-Adresse zu verschleiern. Die wird nicht gebraucht, um die Funktionalität der Kommentar-Funktion zu gewährleisten. Wie Du das machst, erfährst Du hier: So entfernst du die IP Adresse bei WordPress Kommentaren
Autorenkommentare hervorheben
Eine schöne Sache um die Übersichtlichkeit zu verbessern ist es, Autorenkommentare hervorzuheben. Das lässt sich in WordPress relativ leicht gestalten. Deine Kommentare als Autor haben im CSS-Code folgende Klasse:
li.bypostauthor
Darüber kannst Du nun nach Lust und Laune Hintergrundfarben, Schriftstärken oder Rahmen im CSS vergeben.
Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren – Kommentare abonnieren
Eine schöne Funktion für mehr wiederkehrende Besucher und langfristige Diskussionen ist Deine Besucher Kommentare abonnieren zu lassen. Sie können Ihre E-Mail Adresse angeben und erhalten dann eine E-Mail, wenn neue Kommentare zur Diskussion dazu gekommen sind. Das ist komfortabel, weil Deine Besucher nicht immer nach Lust und Laune auf Deine Seite kommen und schauen ob sich etwas an der Diskussion getan hat. Falls Du noch lange brauchst zum Freischalten oder Antworten, werden Deine Besucher spätestens nach dem zweiten Besuch bei dem nichts passiert ist, nicht mehr wiederkommen.
Ich nutze dafür das Plugin: Subscribe to Double-Opt-In Comments
Das Plugin ist DSGVO-konform und sendet eine E-Mail an Deine Besucher, die bestätigt werden muss, um Kommentare zu abonnieren. Natürlich musst Du Deine Datenschutzseite anpassen und einen Abschnitt über Kommentarabonnements hinzufügen. Eine gute Quelle dafür ist der Datenschutz Generator von Dr. Schwenke
DoFollow bzw. NoFollow Case by Case
Wie ich ja mehrfach auf meiner Seite erwähne, nämlich hier und hier sind DoFollow-Kommentare eine tolle Sache. Übrigens: hier findest Du meine aktuelle DoFollow-Liste.
Trotzdem möchten viele gerne Kontrolle darüber haben welche Kommentar-Links als DoFollow bzw. NoFollow gekennzeichnet werden. Dafür eignet sich eins der folgenden Plugins:
Leider sind beide Plugins schon seit Ewigkeiten nicht mehr aktualisiert worden, sie tun jedoch weiterhin ihren Dienst.
Like und Dislike von WordPress Kommentaren
Wie bereits mehrfach erwähnt ist Interaktivität sinnvoll und gut. Das Plugin Comments Like Dislike hilft Dir dabei die Interaktivität auf Deiner Seite weiter auszubauen. Mit diesem Plugin können Kommentare bewertet werden. Per Einstellung entscheidest Du selbst, ob Kommentare nur positiv, nur negativ oder sowohl positiv als auch negativ bewertet werden können. Gerade, wenn auf Deiner Seite regelmäßig Diskussionen stattfinden lohnt es sich das Plugin einzubauen.
Menschen bekommen gerne Bestätigung. Wenn Besucher positives Feedback anderer User über eine Like-Funktion erhalten, spornt sie das in Zukunft weiter an sinnvolle Kommentare zu schreiben. Ob Du auch negative Bewertungen zulässt, hängt ganz von Dir ab. Mein Geschmack ist es nicht unbedingt.
Fazit zu User Generated Content
Ich habe Dir heute gezeigt, wie User Generated Content Dir dabei helfen kann das Ranking Deiner Webseite zu verbessern. Zusätzlich erhältst Du noch einen Leitfaden, wie Du Deine WordPress-Kommentare optimierst und das meiste aus ihnen herausholst. Ich freue mich über Feedback und einen Kommentar von Dir!
Moin,
ich überlege wirklich Kommentare auf meinem Blog freizuschalten.
Dann ist es natürlich noch eine Sache Personen dazu zu motivieren die Diskussion nicht nur (wenn überhaupt) auf Facebook zu haben. Hast du hier noch Tipps?
LG
Christian
Aktiv motivieren hilft auf jeden Fall. Selbst Diskussionen starten und regelmäßig und zügig antworten ist hilfreich. Irgendwann findet sich eine Community, die oft kommentiert.